Kleine Türkin, mittellange Texte

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Nur ich liebe dich, die anderen lügen!

Samstag, 30. Juli 2011

Großvaters Warnung

In einer kleinen Hütte, im Wald, der vielen Hasen, wohnen die Großeltern von Tim und Paul. Jeden Donnerstag laufen die Brüder zusammen in den Wald, zur kleinen Hütte ihrer Großeltern.

Oma Elli ist eine prima Köchin. Wenn die beiden Enkel vorbeischauen hat sie immer den besten Eintopf gekocht, das beste Brot gebacken und das beste Fleisch zubereitet. Opa Hans hat immer die besten Geschichten auf Lager und wie jeden Donnerstag erzählt er sie seinen zwei Enkeln beim Speisen.

"Tim, wie alt bist du nun? 11?"
"Nein, ich hatte doch letzten Monat Geburtstag, ich bin schon 12."
"Ach stimmt, natürlich.. mein Gedächtnis! Und Paul, du bist dann wohl 8, nicht wahr?"
"Stimmt!"

"Nun, dann ist es wohl so langsam an der Zeit eine Geschichte über eure Zukunft zu erzählen."
"Nicht doch, Hans! Das verwirrt die Kleinen immer nur. Das hast du auch bei ihrem Vater getan.. "
".. uuuund es hat geholfen, Elli! Es hat geholfen, dass weißt du."
Etwas verwirrt schauen sich die Brüder an und wollen dann genau wissen, was der Großvater meint.
"Erzähl es uns, Großvater! Na los!" - sagt Tim begeistert.
"Nun gut, dann fang ich mal an.." - Opa Hans legt Gabel und Messer auf den Tisch, wischt sich die Hände mit einem Tuch ab und lehnt sich zurück.

"Jeder von uns hat im Leben eine Gabe und einen Fluch. Was die Gabe und was der Fluch ist, muss jeder von euch für sich selbst rausfinden. Die Gabe müsst ihr entdecken um den Fluch zu brechen. Könnt ihr mir folgen?"

Die Brüder nicken skeptisch.

"Nun, der Fluch wird euch ein lebenlang begleiten, ihr werdet immer darunter leiden müssen, es sei den ihr setzt eure Gabe gegen den Fluch ein, um ihn zu brechen. Ihr müsst aber bis dort hin erst einmal rausfinden müssen, was eure Gabe und was euer Fluch ist. Das wird dauern und es wird euch oft auf die Probe stellen. Aber auch wenn ihr wisst, was eure Gabe und was der Fluch ist, müsst ihr großen Mut haben um die Gabe gegen den Fluch einsetzen zu können. Das wird eine große Aufgabe!"

Paul - "Und was ist, wenn wir nicht den Mut haben den Fluch zu brechen oder niemals rausfinden, was unsere Gabe ist?"

Großvater - "Dann werdet ihr den Fluch mit ins Grab nehmen und immer leiden."
Großmutter - "Hans, jetzt mach den Kleinen doch keine Angst!"


Großvater gehorcht seiner Frau, zwinkert seinen beiden Enkeln zu und isst weiter.
Am Abend gehen Tim und Paul wieder zurück nach Hause. Beide sind ungewöhnlich still. Die Worte ihres Opas machen den Brüdern zu schaffen.

"Denkst du das stimmt?" - fragt Paul
"Großvater lügt nicht, ich denke schon."

Zu Hause angekommen, gehen beide direkt schlafen. Sie redeten nie wieder über dieses Thema, aber es bleibt ihnen immer im Gedächtnis.

Als Tim und Paul erwachsene Männer geworden sind und aus dem Haus gehen, um die weite Welt zu sehen, trennen sich die Brüder für eine lange Zeit. 18 Jahre vergehen bis die Brüder sich wieder sehen. Der Tod ihres Vaters brachte sie zurück nach Hause.
Die Mutter sieht zwei Reiter kommen. Sie kommen aus verschiedenen Richtungen. Der eine trägt ein prachtvolles Gewand und hat ein starkes Pferd, der andere hat langes zerzaustes Haar und dreckige Klamotten und Hände. Beide werden herzlichst Empfangen. Es wird getrauert und erinnert. Als die Sonne unter geht, gehen die Brüder raus, legen sich auf den Hügel, wie damals als Kinder und erzählen sich was sie erlebt haben.

Paul wurde Ritter, arbeitet für einen König und hat einen Sohn von seiner, von ihm sehr geliebten, Frau.
Tim ist Schmied, hat zwei Töchter, die er aber nie sieht, da ihn seine Frau für einen Metzger verlassen hat.

Sie erzählen sich alles mögliche. Bis Tim zum Schluss etwas einfällt.
"Weißt du noch, als Großvater uns die Sache mit der Gabe und dem Fluch erzählt hat?"
"Gewiss."
"Hast du beides gefunden?"
"Nein. Du?"
"Nein."

Die Brüder gehen zu Bett. Am nächsten Morgen liegt Paul blutend auf dem Heuhaufen der Pferde. Die Mutter findet ihn auf und schreit. Tim eilt zu den Beiden.
Tim - "Hol schnell ein paar Tücher, Verband und einen Eimer Wasser!"
Paul ist sehr schwer verletzt und Tim weiß, dass es nur noch wenige Minuten bis zu Paul's Tod sind.

Tim und Paul schauen sich direkt in die Augen. Paul richtet sich ein kleinwenig auf, um etwas zu sagen, Tim hilft ihm dabei. Paul spricht mühsam zu Tim.

"Deine Gabe ist deine große Zuneigung, dein Fluch ist der Neid."
Tim's Mundwinkel zuckt kurz nach oben.
"Und deine Gabe ist es Dinge zu durchschauen, dein Fluch ist das zu große Vertrauen in den guten Menschen."

Paul stirbt in Tim's Armen.

Freitag, 25. März 2011

Geschlossene Augen

Um genau 11 kommen wir auf der Drum'n'Bass Party an. Ich bin voller Freude und Euphorie dort angekommen. Und komplett besoffen. Ich glaube, dass ich selten sooo betrunken war. Ganz klischeehaft habe ich alles doppelt gesehen und alles drehte sich um mich. Obwohl mich das Gefühl etwas beunruhigte, da ich mich nicht wirklich so gut damit auskannte (bin sonst immer der Fahrer), hatte ich dennoch eine wirklich positive Stimmung. Meine positive Einschätzung der Situation führte auch dazu, dass ich natürlich das kiffen nicht ausgelassen habe, nur weil ich schon besoffen war. Rauchen, rauchen, rauchen und weiter rauchen. Mein Bewusstsein schaltete immer weiter ab und irgendwann saß ich nur noch in einem ruhigen Nebenraum mit Sofas und redete mit irgendwelchen Fremden. Ich hatte mir zur guter Letzt' noch ein Red Bull geholt, dass ich dort beim Sitzen und Reden mit den Fremden genüsslich zu mir nahm.
Nach einer Weile, merke ich, dass mir immer schwummriger wird. Ich bin zunächst auf die Toilette, da ich dachte, dass ich erbrechen muss. Als sich das aber als falscher Alarm rausstellte, hielt ich es für möglich, dass frische Luft mir etwas gut tun würde. Ich ging also raus. Atme tief ein und aus. Ich merke, wie müde und fertig ich bin und die Kälte draußen macht mir auch ein wenig zu schaffen. Ich fühle mich wirklich sehr schwach und schließe die Augen, um sie etwas zu entspannen.

Plötzlich ist mir überhaupt nicht mehr kalt. Doch es ist alles so hell, dass ich wirklich nichts mehr sehe. Alles weiß. Was ist hier los? Und obwohl mich diese plötzliche Wendung erschrecken und panisch machen sollte, bleibe ich ganz ruhig und fühle mich wohl. Das Weiß wird dunkler, Muster bilden sich. Ich bin plötzlich auf einer Wiese mit Blumen. Tausenden von Blumen. Ein buntes Meer. Um Gottes Willen, ich glaube, ich habe noch nie so etwas wunderschönes gesehen. Auch wenn ich mich einmal um meine Achse drehe, weit und breit nur Blumen. Und wie es duftet. Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin, aber ich hoffe, dass ich nie wieder gehen muss. Ich betrachte die Schönheit mit offenem Mund. Der Wind streichelt mir leicht über die Haut und dann durchs Haar. Meine Lungen füllen sich komplett mit der frischen Luft. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich genieße den leichten Sonnenstrahl, wie er mich leicht wärmt und schließe nochmal die Augen. Ich wollte sie eigentlich gar nicht schließen, da ich jeden Augenblick nutzen wollte, um diese Schönheit zu betrachten.

Mir wird wieder etwas kälter. Ich öffne die Augen und es ist dunkel. Ich liege in meinem Bett, in meinem Zimmer. Enttäuscht stehe ich schlagartig auf und suche verzweifelt, mit meinem Blick, nach den Blumen, die sich Sekunden zuvor um mich befanden. Wo sind sie hin? Mein Zimmer ist kalt und ungemütlich. Ich fühle mich unwohl und ergreife sofort die Flucht aus dem Zimmer. Ich öffne meine Zimmertür, laufe durch den dunklen Flur ins Bad. Das ganze Haus ist ganz leise. Ich gehe runter in die Küche und sehe, dass es früh am morgen ist und die Sonne gleich aufgehen müsste. Mir ist alles etwas unangenehm, obwohl ich nicht genau weiß warum. Ich laufe die Treppen wieder hoch, in mein Zimmer. Ich lege mich wieder ins Bett und schließe die Augen und hoffe, dass ich wieder zurück auf meine Wiese komme, doch vergebens... nach dem öffnen meiner Augen liege ich immer noch in meinem Bett und schaue hoch an meine Decke. Ich bleibe liegen und wende meinen Blick nicht von der Decke ab. Ich betrachte die eigentlich orangene Wand im Dunkeln und mache keinen Mucks. Zeit vergeht und es kommt mir so vor, als würde ich schon Ewigkeiten so daliegen. Plötzlich bemerke ich einen Unterschied.

Mein Körper meldet sich. Irgendetwas stimmt nicht. Meine Muskeln spannen sich langsam alle nach einander immer mehr an. Ein unwohles Gefühl verbreitet sich langsam in meinem Körper. Irgendetwas passiert mit mir. Ich spüre nun einen Druck auf meinem rechten Bein. Der Druck wandert und breitet sich aus. Ich spüre ihn nun auch im linken Arm, in der Brust, im Kopf und Schultern. Mein gesamter Körper verkrampft sich und mein Schädel fängt an zu dröhnen. Die Schmerzen werden immer heftiger, bis ich anfange zu schreien. Auf einmal zucke ich ganz heftig, dass mein gesamter Körper kurz vibriert. Ich liege da und die Schmerzen sind verschwunden. Ich lasse alles los und schnaufe. Die Anspannung hat mich sehr belastet. Doch es fängt wieder an. Das selbe Gefühl, der selbe Ablauf. Wieder fange ich an zu schreien und nun kommen mir auch Tränen, weil ich den Schmerz nur mühsam ertrage. Zucken und vorbei. Was ist bloß los? Ich fange an ganz leise verzweifelt zu weinen. Es passiert noch einmal. Schmerzen, ein Schrei und ein Zucken. Mein Schnaufen wird immer lauter und plötzlich spüre ich mein Herz ganz deutlich. Ich höre es, ich fühle wie es gegen die Brust schlägt. Es fängt an zu stechen. Von der einen Sekunde auf die nächste meldet es sich einfach und sticht so heftig das ich mich mit den Händen in meiner Brust festkralle und schreie wie am Spieß.

Ich reiße meine Augen auf. Sternenhimmel. Mein Körper ist eisig. Ich fühle mich leer und schwach. Mein Blick ist komplett verschwommen und mein Herz rast. Ich liege auf etwas Kaltem. Ich drehe mich zur Seite und breche. Nachdem ich fertig bin, höre und sehe ich immer klarer. "Was ist los?"- frage ich in die Leere und eine Stimme antwortet von links.
"Alles okay. Beruhige dich." - sagt der Mann an meiner Linken.
Ich nehme meine Umgebung war. Blaulicht. Notärzte. Die Stimmen meiner Freunde im Hintergrund. Ich richte meinen Oberkörper auf und schaue an mir herrunter. Mein Hemd aufgerissen, meine Beine haben Schürfwunden.

Ich fange an zu verstehen und mein Herz macht dabei einen überwältigenden Sprung.
Ich lege meinen Kopf wieder auf den kalten Asphalt, atme unbewusst ganz tief ein und schließe die Augen, damit ich leise vor mich hin murmeln kann:

"Ich lebe."

Donnerstag, 3. Februar 2011

Grundschulkumpel, Pausenbrot und Faxen

Februar 2001, ich bin junge 9 Jahre alt und geh' in die 3. Klasse. Harte Zeiten sollen angeblich auf uns warten, den im 2ten Halbjahr hat sich Frau Fischer eine Sitzordnung zusammengestellt. Angst und Bange, den damals war das nichts Lockeres. Nein! - Hier lief das noch anders. Ein halbes Jahr neben jemanden, der eine Phase deiner Kindheit komplett beeinflussen wird. Es könnte einer der Mädchen sein, die ich richtig gern hab oder der eklige Dennis, den keiner wirklich mag. Es werden Gerüchte auftauchen, wenn man neben einem Jungen sitzt. Man könnte eine neue beste Freundin bekommen, wenn man sich neben einer der Mädchen setzen darf. Deine Noten könnten schlechter werden, wenn du neben Jessi sitzt. Du könntest dich daran gewöhnen freiwillig Hausaufgaben zu machen, wenn du neben Lars sitzt.

Wir müssen uns vorne an der Tafel alle aufstellen. Nacheinander werden unsere Namen vorgelesen und wir werden verteilt. Ouh... Steffi muss neben Lena sitzen. Mögen sich nicht und werden sich zu mögen haben. Oliver neben Jana, sie wird sich in ihn verlieben. Wenn nicht freiwillig, wird die Klasse so lange sticheln, bis sie es ist. Jonas sitzt neben Aileen. Aileen findet Jonas ganz eklig, oh nein.. da sind auch schon die ersten Tränen.

2. Reihe.
Ich werde nicht aufgerufen. Die Mädchen die ich richtig gern habe wurden schon hingesetzt. Verdammt! Es sind nur noch Kevin, Andrea, Marcel und ich übrig. Oh nein, Marcel muss alleine sitzen, er ist der Klassenclown und darf kein Kind negativ beeinflussen.. zack, sitzt ganz hinten links, allein. So, nur noch Andrea, Kevin und meine Wenigkeit. Andrea mag ich eigentlich nicht so arg.. aber wäre ganz nett sie näher kennen zu lernen. Kevin hasse ich! Er ist ein Trottel und hat mich schon zwei mal geärgert, ich find ihn richtig blöd! Doch alleine sitzen wäre das Schlimmste.
Andrea wird hingesetzt.. . Los sagen sie es: "Revan neben Andrea." - Los los los los!

"Andrea, du wirst leider alleine sitzen. Falls der Marcel aufhört Faxen zu machen, darf er sich zu dir setzen."

Das ist übrigens niemals geschehen.

Neeeeeeeeeeeeeein.. na gut, wenigstens nicht allein, aber.. neeeeeeeeeeeeeeein!
Kevin? Ein halbes Jahr? Oh verflucht, ich will ganz bestimmt nicht in ihn verliebt sein, er ist hässlich und ganz gemein. Ein großer, dicker Junge der immer ganz fiese Sachen zu Mädchen sagt. Ich will nicht mit ihm reden, genau.. ich werde einfach ein halbes Jahr nicht mit ihm reden. Nichts.. oh nein, Mama.. hol mich hier raus!

Kevin und ich setzen uns als letztes hin. Er schaut kurz zu mir, dann wieder nach vorne. Er mag mich auch nicht, ich weiß das. Ich mag ihn auch nicht, dass weiß er erst recht. Och manoooo.
Wir haben kein Wort geredet, nichts.
Nach Schulaus lauf ich mit hängendem Mundwinkel und Capri-Sonne schlürfend nach Hause. Im Zimmer schmeiß ich meine Schulsachen direkt in die Ecke, ess zu Mittag und geh raus mit den Nachbarskindern Basketball im Hof spielen.

Am nächsten Tag fällt mir auf dem Weg zur Schule ein, dass ich die Hausaufgaben vergessen habe, da ich den ganzen Tag draußen war. Die Strafe für fehlende Hausaufgaben kam damals einer Todesstrafe nahe. Panisch lauf ich extra schneller um die Hausaufgaben noch schnell in der Schule nach zu machen. Im Klassenzimmer setzt ich mich sofort an meinen Tisch, noch kaum jemand da, außer Kevin.
Ich fang an hastig in mein Heft zu kritzeln.

"Was machst du da?" - Kevin.
"Nichts.. ."
"Sag doch.. ?!"
"Nichts, hab ich gesagt!"
"Du machst doch Hausaufgaben, ich habs doch gesehn!"
"Ja und? Ich hab sie gestern halt vergessen!"
"Ich pätz dich!"
"Nein, dass machst du nicht."
"Doch, werd ich."
"Du bist voll gemein, Kevin!!" - schrei ich und schreibe hastig weiter.
Die Lehrerin kommt wenige Minuten später rein, ich habs eben noch so geschafft, eine gesamte Seite zu schreiben. Voller Angst warte ich ab.. wehe Kevin sagt etwas!

Hausaufhabenkontrolle. Kevin streckt und verrät mich.
Ich habe vor Wut meine Faust geballt und die Tat offen zugegeben. Ein Todesblick verpackt mit drohenden Worten, mehr hatte ich ihm nicht zu sagen, an diesem Tag. Danach lief ich vor zum Lehrerpult, zum Henker.

Der nächste Morgen, Kevin kommt später als ich. Setzt sich neben mich. Stille.
Doch in der 3ten Stunde mussten wir Partnerarbeit machen, also dreh ich mich zu ihm.

"Erst les ich dir vor, dann du mir, okay?" - schlag ich vor.
"Okay."

Ich les vor. Er unterbricht mich..

"Tut mir Leid wegen gestern."
"Ehm.. okay." - sage ich verwundert, nach einer kleinen Pause.

Dann les ich weiter vor.
Hat sich Kevin gerade tatsächlich bei mir entschuldigt? Der doofe Kevin?
Ich bin fertig. Kevin ließt vor.
Er ließt ganz ruhig und deutlich.

Nach der Partnerarbeit haben wir kein Wort mehr geredet, an diesem Tag.

Freitag, Kevin und ich sind wieder die Ersten. Zunächst sitzen wir nur da, dann fragt er etwas, ich antworte und wir reden. Es war ganz okay, aber ich mag ihn immer noch nicht. Er spricht wirklich laut und das tut etwas im Ohr weh.
Doch so langsam stört es mich nicht mehr, neben ihm zu sitzen. Ist jetzt einfach so.. .

Die Woche darauf lachen Kevin und ich sogar zusammen. Partnerarbeit macht fast Spaß und ich leih ihm sogar einen Bleistift.
Die Woche darauf komm' ich am Mittwoch mit einem neuen Top. Das Top hatte ich einen Tag zuvor mit meiner Mama gekauft, ich mochte es richtig arg! Und auch meine Klassenkameradinnen fiel es auf. Ich setz' mich neben Kevin.

"Du kannst ja richtig schön aussehn!"

Was? Waaas? Ich bin kurz schockiert.. als 9-jährige bekommt man niemals Komplimente, niemals! Die hört man nur, wenn ein Liebesgeständnis kommt. Kevin weiß das auch und reagiert entsprechend schockiert, dass er das einfach gesagt hat. Er schaut totel verschämt und mit knallrotem Kopf sofort auf sein Blatt und dann aus dem Fenster.

"Was hast du gesagt?" - frag ich.
"Nichts." - antwortet er ganz schnell.

Ich setzt mich hin, lächle geschmeichelt. Es klingelt und der Unterricht beginnt. Kevin kann mich immer noch nicht richtig ansehn. Aber irgendwie.. find ich ihn jetzt ganz okay.

Wochen vergehen.. Kevin und ich verstehen uns immer besser und dann nimmt er mich sogar in der Pause mit und ich darf mit den Jungs Fange spielen. Hier hab ich zum ersten mal in meinem Leben bemerkt, dass es viel cooler ist mit Jungs. Seit diesem Tag fand ich Mädchen doof und meinen Freundinnen gefiel das gar nicht, alle waren beleidigt.. "weil die Jungs Revan weggenommen haben und die ist jetzt auch so doof, wie die." - haben sie gesagt.
Es machte mich zunächst traurig, aber schon nach dem dritten Tag war mir es egal. Ich spielte einfach lieber mit Jungs, wie auch über 10 Jahre nach diesem Tag.

Ich war die ganze Zeit mit den Kumpels draußen. Meine Jeans waren zerrissen, meine schlichten Sweatshirts dreckig, meine Haare zerzauselt und meine Hände, Ellenbogen und Knie voller Schürfwunden.

Mit Kevin verstand ich mich jetzt richtig gut, er war jetzt mein Kumpel.
Hausaufgaben haben wir zusammen notiert. Partnerarbeit gut gemeistert und sogar einmal das Pausenbrot getauscht.

Im Mai gabs dann eine große Wende. Eines Montags wurden wir wieder alle an die Tafel gebittet und umgesetzt. Mit großer Angst stellte ich mir wieder die Frage. Neben wen werde ich sitzen? Wenn ich neben einem Mädchen sitzen muss, werde ich ihr gezicke nicht aushalten. Wenn ich neben einem Jungen sitzen darf, werde ich einen neuen besten Kumpel haben. Wenn ich neben Alex sitzen darf, werde ich bestimmt besser im Basketball. Wenn ich zu Sophia sitzen muss, werde ich bestimmt besser häkeln lernen.
Ich wurde platziert. Nun saß ich ganz vorne bei Amelie. Amelie war okay. Ich denke, ich werde schon gut mit ihr auskommen. Ich drehte mich um, nach dem alle saßen und ich schaute mir die Klasse von vorne an, wer nun endgültig neben wem sitzt. Wer sich als nächsten in wen verliebt und wer wen überhaupt nicht mag und weint. In der 2ten Reihe, links sitzt Kevin. Er schaut mich an und wieder nach vorne an die Tafel. Dann stuppst mich Amelie von der Seite und fragt nach einem Buntstift und ich fing an mit ihr zu reden, bis wir zusammen lachten und Pausenbrote tauschten.

Ich hatte nie wieder wirklich was mit Kevin zutun.

Freitag, 19. November 2010

She says she loves me but...

Es war eine verrückte Begegnung an der Ampel, beide warten auf grün.
Keine Ahnung wie ich es hingekriegt habe mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch hier war ich besonders dankbar für meinen Mut und starkes Selbstbewusstsein. Ich war nie jemand der Probleme hatte jemanden zu überzeugen, mich zu mögen und bei ihr hat es auch funktioniert. Sie lachte bei meinen Witzen, lächelte zurück wenn ich sie anlächelte und spielte in der selben Liga. Dann hab ich es mir erlaubt, ich hab es mir erlaubt verrückt zu werden. Sie scheint liebevoll, doch ist herzlos. Eine versteckte schwarze Seele in diesem süßen Leib. Wusste immer was sie besser kann, gab mir nur Recht um sich mir zu unterwerfen und um mir von unten zu zeigen, dass sie mich eigentlich besitzt. Ich spiele nach ihren Regeln, weil sie meinte bricht.


Ich warte am Telefon, doch sie ruft nicht an. Ich warte im Café und sie kommt eine Stunde zu spät. Sie ist laut, stur und es macht mich krank, dass ihr andere Kerle hintergaffen. Wenn wir streiten ist sie nicht aufzuhalten. Wir schreien, streiten, bis sie sich in meinem Rücken festkrallt. Sie ist regelrechtes Gift für mich, doch ich kann nicht aufhören an sie zu denken. Diese Frau ist gefährlich und genau das was ich brauche. Ich fühle mich schlecht mit ihr und noch schlechter ohne sie. Verdammtes Miststück, ich liebe dich.

Sie fährt wie eine Verrückte, spielt mit Gefühlen von anderen und wenn mich jemand fragt, wo ich stecke, antworte ich: Meine dunkle Kate Moss ladet mich auf einen Joint ein.

An meinem Geburtstag feiert sie mit mir in meinem Bett. Rennt in meinen Sachen durch meine Wohnung, verführt mit Blicken. Sie lacht mit meinen Freunden und selbst meine Mutter nimmt ihr schönes Mäuschen, wie sie sie nennt, stolz in den Arm.

Wie oft habe ich daran gedacht meinen Vertrag mit diesem schönen Teufel zu kündigen. Sie bringt mich in Schwierigkeiten. Reißt mich in Fetzen um mich aus Lust wieder zusammen zu basteln. Sie spielt mit mir, hat ihren Spaß. Ich laufe durch die Wüste, sie ist meine Fata Morgana und ich verdurste, während sie in der Ferne nach mir ruft. Ich will sie ja aufgeben, doch ich habe meine Seele an diesen schönen Teufel verkauft.

Da sitze ich dann verletzt zu Hause, Wunden überall und sie steht schon wieder vor mir, bereit mir weitere rote Linien in den Rücken zu kratzen. Verdammt und wenn ich frage, sagt sie JA!
Ja, verdammt, sie liebt mich, aber... .
Und mein roter Rücken spricht für sich. She says she loves me but... .

Sonntag, 31. Oktober 2010

Neustart

Lisa hat ihren Hausschlüssel verloren. Paul hatte einen Autounfall. Mandy hat keinen einzigen Cent mehr auf dem Konto. Hans hat heute krank gefeiert und seinen Chef im Café getroffen. Denni ist durch die Abschlussprüfung geflogen. Emils neuer und teurer Rechner ist schon nach 3 Tage kaputt gegangen. Max wurde gestern von seiner Freundin verlassen. Susi hat ihren Freund betrogen. Steffens Mutter ist gestorben. Leslie hat ungewollt ihre Unschuld verloren. Mona hat sich auf dem Abschlussball unglaublich blamiert. Thilo war der einzige Arbeitslose beim letzten Klassentreffen. Alex wurde gefeuert. Michael hat seinen Arzttermin vergessen. Lolas Nachbar stresst sie nur noch. Julias Auto ist auf der Autobahn stehn geblieben. Frederik hat seine Freundin betrogen. Fabi hat letztes Wochenende im entscheidenden Moment keinen hoch gekriegt. Peter hat sein gesamtes Taschengeld verzockt. Karl hat sich von seiner ersten und einzigen Liebe scheiden lassen. Tobi hat sich heftig mit seinen Eltern verkracht. Melli hat ihre beste Freundin enttäuscht. Florian hat die letzte Miete noch nicht gezahlt. Gabi hat vergessen ihre Pille zu nehmen. Lars hat seinen Flieger verpasst. Jonas hat eine sehr persönliche SMS an die falsche Nummer versendet. Olaf hat beim Familienessen zu viel getrunken. Samuel hat sich 2 Tage vor dem wichtigsten Spiel den Fuß gebrochen. Ute ist ungewollt schwanger. Michelle hat angefangen harte Drogen zu nehmen. Isabella hat ihr Studium abgebrochen. Georg hat seine Tochter verloren. Helena hat sich beim rasieren heftig geschnitten. Albert hat wieder mit dem Rauchen angefangen. Manuelas Haustier ist entlaufen. Chrissi hat plötzlich Haarausfall. Jens hat Depressionen bekommen. Penni ist sehr krank geworden. Simon hat den Geburstag seiner Frau vergessen. Jan wurde von den Bullen erwischt. Tina hat sich ausgesperrt. Benni fängt an zu viel Alkohol zu trinken. Vicki landet verletzt im Krankenhaus. Dominik verspielt wichtiges Geld beim Glücksspiel.

What happens when you lose everything?













You just start again.
You start all over again.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Jein

Es ist 1996 und meine Freundin ist an der Südsee. Bräunt und erholt sich. Ich chill zu Hause und als ich das meinen Kumpels beichte, lachen die Guten nur und bemitleiden mich, um mein fehlendes Budget. Doch ich mach mir nichts daraus, Spaß muss sein und das Leben geht weiter. Meine Perle hat mich am Freitagmorgen verlassen und am Freitagabend wird gefeiert. Es geht auf eine Houseparty, in der Stadt. Bekannte Gesichter überall. Ich steh mit meinen Kameraden am Tisch, wir mischen uns Zaubertränke und beim Hochblicken seh ich die Augen, bei denen ich mir schon immer gewünscht habe, dass sie auf mich gerichtet sind. "Wow, schau dir diese Frau an.", rutscht mir aus Versehn die Begeisterung raus. Starr steh ich da, überrascht und gefesselt. Meine Freude ist mir selbst unerklärlich, doch ich muss sagen, dass es mir richtig gefällt. Meine gefesselten Blicke werden auch von den Kollegen bemerkt und negativ aufgenommen: "Schande, dazu bist du im Stande?", da werde ich auf einmal hellhörig und wende den Blick von der Schönen zum Biest. "Kaum ist deine Herzallerliebste aus dem Lande und du hängst, denkst längst an eine andere?!" - "Ja was? Soll ich den heulen? Ihr wisst, dass ich meiner Freundin treu bin. Ich bin brav! Aber... ich traf eben my first love!". Augenrollen und Schulternzucken vom besten Freund an meiner Seite. Ich kenn' das schöne Ding schon Jahre und in meinen Träumen in und auswendig. Was soll ich den machen? Auf sie war ich schon immer scharf und jetzt schenkt sie mir Aufmerksamkeit, schickt mir ungeahnte Blicke durchs Zimmer. "Oh mein Gott, was hat der Trottel gesagt?", der Kollege von links. Mich interessiert deren Gelaber nicht mehr, meine Gedanken haben sich so eben aufs Minimum beschränkt. Meinem Spaß. "What a pretty woman!" - "Das Glück ist mit den Dummen... ." Zeit vergeht und die Blicke werden geplanter, gezielter und aussagekräftiger. ... und ich werde unsicher. Ich brauche Rat! "Wenn ich die stummen Blicke schicke, sie wie Rummenigge kicke... meint ihr, checkt sie das?" - "Du bist durchschaubar wie Plexiglas!". Nach dem die Abgeordneten meines Rat-Bündnisses anfangen die Umgebung wieder wahr zu nehmen, warnt ein Mitglied plötzlich vor, "Uuuuh, sie kommt auf dich zu!" und ergreift mit dem Rest die Flucht. Mein Herz kriegt kurz einen Hüpfer, meine Knie - ganz kurz, ganz weich - und dann concentration please, Lady: "Na, Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?". 2,4 Sekunden nachdenken. Vernunft schaltet ein. Penis mischt mit. Erinnerungen an Freundin. Ficken? - "Ja klar, ähm nein, ich mein: Jein!"

Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein?

Nach einer guten Nacht, will man auch gut nach Hause. Ich sitze im Taxi, getränkt mit Alkohol bis zum Anschlag. Frustsaufen. Der Taxifahrer erscheint mir ein guter Mann, ein guter Zuhörer. Die Fahrt wird verdammt lang, also wird dem guten Mann vom eigenen Leben
und dem Grund für die Anwesenheit im gelben Partymobil, berichtet. "Ich habe einen Freund!", beginne ich. Türkischer Ratgeber und zuverlässiger Heimbringer: "Ein guter?" - "Sozusagen mein bester... und ich habe ein Problem: Ich steh auf seine Freundin!" - "Haha, nicht auf seine Schwester?" - "Würd ich auf die Schwester stehn', hätt ich nicht das Problem, das wir haben, wenn er und sie uuund ich uns sehn!". Scharfe Linkskurze, mir wird schlecht und ich unterdrücke das Kotzen mit Mühe. Taximan: "Entschuldige, geht es dir gut? Soll ich anhalten?" - "Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein... DOCH!". Anhalten. Kotzen. 17 Minuten später, erneut im gelben Wagen. Taximan: "Besser? Alles in Ordnung?" - "Nun wirklich Chef, bringen sie mich bitte nach Hause!". Kaum war die Bitte ausgesprochen, ging es auch schon weiter. Taximan: "Nun, wie geht es weiter?" - "Achja!", erinnere ich mich plötzlich. Ich sammel die Gedanken und rede verträumt. "Nun, ... kommt sie in den Raum, wird mir schwindelig. Wenn ich sage, sie will nichts von mir, dann schwindel ich. Ich will sie, sie will mich! Das weiß sie, das weiß ich! Nur mein bester Freund... der weiß es nicht." - "Tschüüüüsch!" - "Und somit sitz ich sozusagen in der Zwickmühle und das ich auch der Grund, warum ich mich vom Schicksal so gefickt fühle!". Kurze Stille. Mein neuer Freund denkt nach, die Ampel schaltet auf gelb, das Fahrzeug wird langsamer, rot, steht. "Eine andere kommt nicht in Frage?", schlägt Taximan vor. "Nein... ich mein, warum hat er die schönste Frau zur Frau? Mit dem schönsten Körperbau!" - "Und ist sie schlau?" - "Genau!". Mich nimmt die ganze Sache so mit, mein Inneres zerreißt und ich fühl mich schlecht. "Manchmal flüstern mir Engelchen und Teufelchen zu. Teufel sagt: Nimm dir die Frau! Sie will es doch auch, kannst du mir erklären wofür man gute Freunde brauch? - Engel warnt: Halt, der will dich linken! Weißt du nicht das sowas scheiße ist und Lügner stinken?" - "Ah, die beiden streiten sich um dein Gewissen." - "Ja, und ob dus glaubst oder nicht, mir geht es echt beschissen!". Meine Straße ist erreicht, wenige Häuser weiter endet die Kommunikation. "Für was entscheidest du dich?", fragt mein neuer Kumpel beim abkassieren. Völlig konzentriert auf die vielen Münzen, die auf meinem Schoß und dem Sitz versteut sind, zappel ich herum und gebe hastig aus reiner Höflichkeit eine unüberlegte Antwort "Ich entscheide mich für ja, ... nein, ... ich mein: Jein!"

Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein?


Kurz vor sieben und immer noch im Studio. Etwas lazy freu ich mich auf das Bett meines Mädchens. Da fragt eine Stimme von der Seite: "Hey Schiff, was hast du den heute Abend vor?" - "Hmmm.. ich mach hier nur noch meine Strophe fertig, pack meine sieben Sachen und dann werd ich mich zu meiner Freundin begeben. Denn wenn man ehrlich gesteht, sind solche netten, ruhigen Abende eher spärlich gesät.". Verdutzt ist der junge Bursche zu meiner Linken und zieht somit auch die Aufmerksamkeit meiner anderen Genossen auf mich. Da erklärt er: "Dabei bist du eingeladen, auf das Beste aller Feste, auf der Gästleliste eingetragen! Und wenn du nicht mitkommst, dann hast du echt etwas verpasst!". Dann ergänzt der, der an der Tür steht: ".. wen wundert's, das wird fast die Party des Jahrhunderts!". So geschmackvoll wie diese Party dargesellt wurde, überlege ich es mir doch nochmal. Ich packe und meine Genossen warten auf die Antwort. Freundin oder Party? "Lust hätte ich ja eigentlich schon.", antworte ich. Uuuund da klingelt das Telefon und eine süße vertraute Stimme erklingt: "Es wäre schön, wenn du bei mir bleibst heute Nacht.". Der Linke reagiert aufgebracht: "Ich dachte, das wäre abgemacht?!". Ertappt, doch was will ich tun? Natürlich will ich breit feiern, doch betäubt, sehr betäubt, bin ich auch von ihr und sie veranstaltet eine Party ganz für mich allein. Ich zucke die Schulter, Jungs.. kommt schon?! "Wisst ihr, ich liebe diese Frau und deswegen komm' ich von der Taufe in den Regen.". Meine letzten berühmten Worte, scheint es, doch es wären nicht meine Freunde wenn sie die Hoffnung nicht aufgeben würden. Texte einpacken. Kaffeekanne in die Tasche. Tasche zu. Mikro aus. Jacke an. Links: "Na, was ist denn nun, Schiffmeister, kommst du mit, du Kollegenschwein?". Baaam, der hat gesessen! Naja, die Jungs darf man nicht im Stich lassen und die Freundin wartet schon, oder? Nächste Party und heute zur Freundin? Bros before Hoes? Liebe vor Freundschaft? Da werde ich aus meinem verwirrenden Gedankengang geboxt, mit der Rechten direkt auf die Schulter. Da warten sie erwartungsvoll auf eine Antwort und ich nur ganz schnell: "Ja, ...äh, nein! Ich mein: Jein"

Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein?

Samstag, 25. September 2010

Hamburger und Berliner

Meine Haare waren zerzauselt, weil ich unter dem Sitz im Auto nach einem runtergefallenen Geldstück gesucht hab' und es war ungelegen als wir zwei zurück vom Auto zur Gruppe gelaufen sind. Die Kommentare waren vorhersehbar, doch wir haben daraus das Beste gemacht und angefangen Gerüchte zu bejahen.

Ich hör' mir deine Musik an, auf dem Weg zur ungeliebten Arbeit. Heimlich hast du ein Bild von mir in deinem Schlafzimmer, keiner darf es wissen und wer fragt, wird belogen. Wir belügen uns selbst, weil wir keine Wahl haben, wir sind beziehungsbehindert und tragen unsere Gefühle in kleinen Beuteln um den Hals.

Berlin Mitte - Hackescher Markt, unser ständiger Treffpunkt. Ungeplant oder bewusst, wir kommen zusammen an diesem magischen Ort. Wir schreien den anderen nie an, doch wechseln oft böse Blicke. Der Übernachter, muss abhaun bevor der Bettbesitzer erwacht. Unsere Regeln sind klar, wir sind kalt und gemein zueinander, doch wir bleiben dem anderen treu.

Ich hol dich ab, du drehst, wir rauchen. Den scheiß langen Tag sitzen wir in einem Rosenpark, ohne Rosen. Wir hassen uns, weil wir uns mögen müssen. Romantisch sind wir nie gewesen und wir haben es auch gar nicht vor, wir lieben die Sachlichkeit in der Liebe. In der Liebe die wir nicht teilen. Aber uns interessiert das gar nicht, wir halten nicht viel von der Liebe. Wir wissen das die Liebe nur eine Idee naiver Menschen ist, eine Theorie, die helfen soll, alles von einer besseren Seite zu sehen. Wir kennen die ekelhafte Wahrheit und uns juckt es nicht, den schließlich haben wir empfindliche Körperteile, die uns genug Gefühle geben.

Wir geben oft auf, es ist unglaublich befreiend, wir chillen uns aufs Sofa, schlafen ein. Jeder bei sich. Am nächsten Tag wird etwas zusammen gestartet, die gesamte Gruppe ist dabei und im Laufe des Abends stehn wir beide wieder zusammen, hinter Karren: "Auf die Zigarette danach, wir lieben allein."

Nach einem Jahr zieh ich nach Hamburg, nicht weit weg, aber weit weg. Du, still in Berlin, Darling. Es bleibt wie es angefangen hat. Und es hat nie angefangen. Wir waren und sind allein geblieben und keinen juckts. Es war das Leben vor dem aktuellen. Passiert.

Chillen, in Hamburg. Ich hab deinen Namen vergessen, ey sorry, Dude.
Und als ich wuchs und lernte, stellte ich mir eines Tages einmal eine Frage, aber auch nur ein mal und wirklich nur für einen kurzen Moment:


Hätten wir nicht etwas Wunderbares kennen gelernt, wenn wir es nur ein einziges Mal versucht hätten, nur einmal ein wenig Mühe gegeben hätten?

Niemals. Wir sind beziehungsbehindert, kalt und gemein. Allein.
Hoffen auf einen Anruf der nicht kommen wird. Allein.
Stellen uns vor, wie würde es sein.. . Allein.
Für immer, Berlin.. für immer, allein.

Donnerstag, 9. September 2010

Halbleeres Glas

Schöner Tag,
aber ich kann wieder mal nicht einschlafen,
den ein Monster sitzt unter meinem Bett.
Ich muss leise atmen,
den es darf mich nicht hören.
Das Monster lebt in meinem Kopf.
Aber es will nicht gehen,
egal wie sehr ich darüber nachdenke.
Es bleibt, so lange,
bis mein Wecker schreit.
_

Schlaf ist eine Zeitverschwendung,
den mein Kopf braucht diese Zeit für die Arbeit.
Ich bin erschöpft, doch ich kann nicht aufhören mich zu belasten.
_

Der Kellner schenkt mir noch etwas Wein ein.
Betäubt fällt es leicht die Schultern zu zucken und einzuschlafen.
Etwas Ruhe, zum Kraft tanken,
den mein Kopf braucht diese Kraft für die Arbeit.
_

Guter Tag und wenn Sterne von dunklen Regenwolken bedeckt werden,
krieche ich unter meine Decke.
Atme leise,
den das Monster sitzt wieder unter meinem Bett.
Es lässt mich nicht ruhen,
egal wie sehr ich darüber nachdenke.
Ich finde keine Lösung, es zu verscheuchen.
... es bleibt, bis mein Wecker schreit.
_

Dann lässt es sich nicht mehr mit Weckergeräuschen abdanken.
Über den Tag läuft es mir hinterher.
Es lässt mich nicht ruhen,
egal wie sehr ich darüber nachdenke.
Ich fühl' mich ausgelaugt,
mein Kopf schmerzt und meine Beine tragen nur noch wenige Kilo.
Bedürfnisse kann ich nicht mehr berücksichtigen,
den mein Kopf braucht diese Gelegenheiten für die Arbeit.
_

Ich höre nicht auf andere Stimmen,
den die sehen das Monster nicht.
Mitleid brauche ich nicht.
Ich weiß, was richtig ist und du kannst mir nicht helfen.
_

Schon seit langer Zeit brechen das Monster und ich nun Tage und Nächte gemeinsam an.
Und dann liege ich wieder in meinem Bett.
Kann wieder nicht einschlafen,
den mein Monster sitzt unter meinem Bett.
Jedoch ist es heute Nacht etwas anders,
diesmal bin ich nicht mehr vorsichtig,
es scheint mir gleichgültig.
Alles... , nun immer.
Ich vergesse leise zu atmen und es hört mich.
Kommt hervor gekrochen und steht vor mir.
... legt sich neben mich und ich schlafe ein.
_

Plötzlich sind meine Gedanken frei, ich kann ruhen.
Ich weiß nun gar nicht für was mein Kopf nun arbeiten soll.
Ich war ein Karrieremensch und nun allein.
Nichts ist geblieben.
Deswegen schlaf ich nur noch, in meinem Bett, einem Meter unter Blumenbeet.
_

... den mein Monster hat mich gefressen.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Emotionsringe

Da kribbelt es in meinem Bauch. Tausend singende Elfen. Es ist tief in der Nacht und wir hören Reggae und Dancehall in der Bar. Benebelt ist der Raum, niemand ist zu erkennen und trotzdem ist keiner fremd. Wir gehören hier hin, wir gehen nie wieder weg. Lebhaftes Publikum.

Verdammt wie gut geht es mir eigentlich? Verdammt, wie gut fühl' ich mich! Es ist hell in der Dunkelheit, es ist Sommer und mein Herz schreit zur Vernunft. "Fick dich!". Unsere Sommernachtsträume, unsere Sünden. Wir vergessen. Leave the past behind. Baby, please, leave the past behind, tonight. Heute sind wir rot, heute ist es uns erlaubt, heute sind wir Andere, heute sind wir befreit. Keine Gier, scheiße nein, niemals gibt es hier jetzt Gier. Das ist hohes Empfinden. Gefühle im absolutem Zustand. Wir sind Emotionsringe, die sich bunt färben! Die Nacht endet in der Nachspielzeit.

Tag für Tag. Hinzu kommen immer weitere Fragen. Gestellte Fragen, unbeantwortete Fragen, Fragen über den Grund der Fragen. Verkettet, doch trotzdem frei. Nicht das selbe, unterschiedliches Sein. Dasein. Beim gemeinsamen Lachen lieb ich deine Grübchen, Baby.

Spielchen treiben. Beenden wir das Spiel. Spielen wir nicht mit Gefühlen. Wir haben als Kinder genug gespielt. Gespielt auch danach. Lass uns spielen. Spielgefährten ein Leben lang. Mein Spiel hast du gewonnen, als du mir etwas vorgespielt hast. Nun spielst du nur noch Gitarre. Faires Spiel.

Schönes Ding. Schöne Zeit. Ich bin glücklich. Bereit. Ich weiß, ich will. Ich weiß, ich muss. Ich will diesmal was ich muss. Doch es gefällt mir, den nun bin ich ganz sicher. Nun weiß ich es genau. Deine Gedanken sind in meinem Gedächtnis, ein Leben lang. Deine Worte wie ein Gesang. Deine Stimme erzeugt dieses Mal einen anderen Klang.
Ich sage euch, es ist Sommeranfang.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Muscheln und Spargel

Eine Frau muss Klasse haben. Eine Frau muss Stil haben. Eine Frau muss begehrenswert sein. Eine Frau muss ehrenhaft erscheinen. Eine Frau muss einen Mann mit einem Blick verführen können. Eine Frau muss ihren Mann beherrschen ohne ihm das Gefühl der Herrschaft genommen zu haben. Eine Frau muss aus dem Haus ihres Mannes ein Heim machen können. Eine Frau muss ihre Weiblichkeit bewahren. Eine Frau muss schöner als ihr Mann sein. Eine Frau wird von ihrem Mann nicht untergestuft sondern vorgezogen. Eine Frau weiß mit ihren Reizen zu spielen. Eine Frau weiß ihren Körper zu nutzen und nicht auszunutzen. Eine Frau spielt mit Verehrern und verehrt ihren Spielgefährten. Eine Frau besitzt Körperbeherrschung. Eine Frau ist elegant. Eine Frau spricht mit ihrer Schönheit. Eine Frau kann sich richtig zur Musik bewegen. Eine Frau muss es schaffen, dass man auf sie aufschaut. Eine Frau muss Aufmerksamkeit erregen. Eine Frau muss auffallen. Eine Frau sollte eine Königin sein.

Ein Mann muss Anstand besitzen. Ein Mann muss Mut haben. Ein Mann muss die Frau, die er begehrt lieben und die, die er liebt, begehren. Ein Mann muss Größe zeigen. Ein Mann muss lehren können. Ein Mann muss beschützen. Ein Mann muss Vernunft haben. Ein Mann muss lieben können. Ein Mann muss weinen können und genauso seine Tränen unterdrücken. Ein Mann muss Stärke mit dem Willen zeigen können. Ein Mann muss herrschen, nicht beherrschen. Ein Mann muss seinen Namen als letztes nennen können. Ein Mann sollte von sich reden lassen und niemals von sich reden. Ein Mann sollte es hassen Frauen den Stuhl hinzuschieben und es immer tun. Ein Mann sollte eine laute Stimme haben und immer schweigen. Ein Mann muss genießen. Ein Mann weiß eine Frau richtig zu berühren. Ein Mann sollte seine Frau nicht gleichstellen, sonder über ihn stellen. Ein Mann sollte mit hängenden Augenlidern intelligent aussehen, nicht dumm und müde. Ein Mann macht Fehler und schreibt sie sich auf den Grabstein. Ein Mann redet mit seinen Freunden anders als mit Frauen. Ein Mann trägt seinen Bart zu seinen Klamotten. Ein Mann sollte wissen, dass seine Hände nicht in die Hosentasche gehören, wenn er eine Frau küsst. Ein Mann steht aufrecht, auch wenn er seinen Kopf senkt. Ein Mann muss viele Herzen von Mädchen brechen und das Herz einer Frau erobern. Ein Mann darf mit seinen bösen Blicken keine Angst vermitteln, sondern Ernsthaftigkeit zeigen. Ein Mann muss halb so viel Wut wie Freude empfinden. Ein Mann muss gekrönt werden um dann zu krönen. Ein Mann zeigt Provokation, aus Prinzip.

Sonntag, 30. Mai 2010

Im Teufelskreis laufen

Sonniger Tag. Die Vögel zwitschern und Pearl spaziert durch ihren Lieblingspark. Als sie ihren Kaffee durch den Park spazieren führt trifft sie einen alten Kumpel, der gerade mit einem Freund auf dem Weg zur Post war. Der Freund des Kumpels hieß Larry. Pearl und Larry merkten sich das Gesicht des jeweilig anderen. Beide hatten schöne Gesichter. Pearl und Larry trafen bald wieder aufeinander und sie erkannten sich gleich wieder, den keiner der beiden hatte vergessen wie bezaubernd der andere ist. Pearl und Larry trafen sich noch oftmals ungeplant in der Stadt, so lange, bis die sich geplant in der Stadt trafen. Pearl und Larry kamen sich näher und hatten immer mal wieder etwas miteinander. Doch der raffinierte, böse Kerl mag das liebe, kleine Mädchen nur halb so viel, wie das liebe, kleine Mädchen den raffinierten, bösen Kerl mag. Das wurde zum Problem. Pearl und Larry streiten sich ein mal deswegen. Pearl verzeiht und schließt ab und will Versöhnung. Larry vergisst und schließt ab und will Abwechslung. Larry meldet sich nicht mehr so oft und Pearl rennt ihm hinterher. "I'ts over, Baby." - sagt Larry nach Wochen. Pearl ist verletzt, doch sie hat Hoffnung. Liebe kann nicht einfach so aus Larrys Herz verschwinden! Pearl lenkt sich ab, Zeit vergeht.. ohne Larry. Trauern, weinen, aussprechen, trinken, feiern.. versuchen zu akzeptieren. Nach einiger Zeit treffen sich die Hauptdarsteller des Dramas auf einer Party wieder. Larry kalt, Pearl verängstigt. Doch Larry ist kein Arsch, nicht zu 100%, also ist er nett zu Pearl, sehr nett. Pearl mag das. Doch gerade als Pearl anfängt Spaß auf der Party zu haben, entdeckt sie, wie die aktuelle Liebe ihres Lebens an der Bar Nora liebt. Mit der Zunge liebt. Pearl geht nach Hause, too much.. . Wieder Trauer angesagt. Pearl muss sich wieder ablenken. Trauern, weinen, aussprechen, trinken, feiern.. versuchen zu akzeptieren. Eine lange Zeit vergeht wieder, Pearl und ihre Gefühle kommen so langsam wieder zu sich. Larry ist noch nicht ganz weg, aber schonmal außer Sichtweite. Pearl feiert weiter. Party für Party. Larana ladet Pearl zu ihrer Party ein. Pearl erscheint und feiert. Sie lernt Mel kennen. Mel ist eine gute Freundin von Larana, Pearl versteht sich auch gut mit Mel. Sie setzen sich zu Freunden von Larana und Mel. Pearl setzt sich neben einen großen Kerl, gegenüber sitzt Mel. Pearl wird von dem großen Kerl angesprochen. Sie lernt Bob kennen. Bob ist entzückend, nicht entzückender als Larry, doch entzückend, eine entzückende Ablenkung. Pearl redet viel mit Bob, flirtet viel mit Bob und lacht viel mit Bob. Ganz toll ist der Kerl! Irgendwann in der Nacht zieht die Gruppe besoffen von Bar zu Bar weiter, nachdem alles auf der Party aufgebraucht war. War eine schlecht organisierte Party. Egal.. alle haben trotz dessen Spaß. Auf dem Weg läuft Mel eine Zeit lang nur neben Pearl. Mel unterhaltet sich mit Pearl und erklärt ihr, dass Bob ihr Ex-Freund sei und sie gerade versucht ihm wieder näher zu kommen und dass das flirten zwischen ihr und Bob unangenehm für Mel war. Pearl ist fast schon schockiert, aber nur fast. Doch sie versteht die Mitteilung von Mel. Pearl ist das sowieso egal.. sie hatte eh nicht viel mit Bob gemacht, dem ist das doch eh egal, der will doch nichts von ihr, dachte sich Pearl. Larana läuft nach Mel neben Pearl und erzählt Pearl wie angetan Bob von ihr wäre. Pearl ist fast schon schockiert, aber nur fast. Wie hat Pearl so leicht überzeugen können? Unfassbar! Pearl ist von sich selbst beeindruckt. Die Stimmung wir immer angespannter, immer öfter wird Pearl auf Bob angesprochen, auf sein angeblichen Gefallen an ihr. Pearl fängt es an Spaß zu machen. So lernt man Burschen kennen. Pearl wird die Sache immer gleichgültiger und immer mehr geht sie auf Bobs Annäherungsversuche ein. Am Ende trägt Pearl Bobs Jacke und gibt Bob zum Abschied Abschiedsküsschen. Pearl hatte Spaß, Mel nicht. Mel tut alles weh. Mel ist verletzt und muss erstmal weinen. Sie musste sich das ganze ansehen, aus der Nähe, wie ekelhaft. Mel beschwert sich über Bob, doch ist zu schüchtern und zu sehr im Unrecht um sich über Pearl zu beschweren. Sie ist ein Opfer des Egoismus geworden. Das ist sehr traurig. Auch Pearl findet es traurig, solange bis es ihr egal wird und sie über den lustigen und gelungenen Flirt-Abend nachdenkt. Doch irgendwann macht es 'klick' und sie findet es wieder traurig... bis sie es wieder toll findet und dann wieder traurig, toll, traurig, toll, traurig. Am nächsten Tag meldet sich Bob bei Pearl, Mel kriegt das schnell über Larana mit und Pearl scheint es fast egal zu sein. Sie lässt einfach Bob machen und ist freundlich, doch geht selbst nie einen Schritt vor. Sie spielt mit und hat ihren Spaß, doch reitet sich raffiniert nicht selbst in die Scheiße. Pearl findet es supi. Mel nicht. Pearl ist das egal.. sie hat ihren Spaß und denkt ab und zu an Larry. Mel geht oft feiern, zur Ablenkung, bis ihr irgendwann Bob nicht mehr so oft in die Gedanken kommt, nur manchmal. Auf einer Party lernt sie dann John kennen. Sie redet mit John und John findet Mel supersüß. Mel lenkt sich ab, John ist perfekt dafür.. und beim flirten merkt Mel wie eine Blondine gegenüber böse Blicke an sie versendet. Aber Mel ist das wirklich ganz schön egal. Mel hat ihren Spaß und denkt ab und zu an Bob.

Samstag, 17. April 2010

Kaffeepause

Lola ist 26 Jahre alt und gerade aufgewacht.
In einer Stunde muss sie aus dem Haus und zur Arbeit.
Auf geht's.
Nach 55 Minuten die letzten Erledigungen und schon war sie fertig.
Punkt sieben fährt sie los, mit ihrem NewBeetle. Rot.

Ampeln rot, gelb, grün, gelb, rot, gelb, grün, gelb, rot, gelb, grün. Bei der Arbeit.
Sie ist heute recht müde und kann ihre Aufgaben nur mühsam erledigen.
Es ist Mittagspause.
Lola holt sich in ihrem Lieblingscafé ihren Lieblingskaffee.
Setzt sich auf eine Bank im Park und schaut den lebenden Geschöpfen zu.

Alle sehen unterschiedlich aus, alle bewegen sich anders, jeder individuell.
Lola bemerkt in diesem Moment, dass sie zuvor noch nie bemerkt hatte, wie interessant es aussieht, wenn man nur auf die Füße eines gehenden Menschen achtet.
Wie sich die Füße abwechselnd vom Boden erheben und wieder auf ihm landen, sich dabei fortbewegen. Eine amüsante Beobachtung.
Lola fängt an darüber nach zu denken, ob es nicht noch mehr solche unbeachteten Phänomene gibt. Lola schaut sich um, einige Minuten und sie wird fündig.
Die kleinen Kinder da hinten. Eines sitzt, eines rennt.
Das, das sitzt, atmet ganz beruhigt, der Brustkorb erhebt sich kaum, man muss genau hinschauen.
Das, das rennt, atmet ganz schnell, der Brustkorb erhebt sich sehr, ganz schnell und stark.
Lola schaut sich noch mehr um und entdeckt noch mehr atmende Menschen.
Die Brust des alten Mannes gegenüber erhebt sich nur sehr langsam und nicht so oft.
Die Brust des rauchenden Jugendlichen, neben dem Apfelbaum, passt sich der Atmung beim Inhalieren an.
Atmen, wie simpel und interessant.
Kaum hat Lola sich schon daran erfreut zwei solche interessanten Beobachtungen zu machen, entdeckt sie noch eines.
Die zu schnell vergehende Zeit. Sie hatte in der ganzen Euphorie, Entdeckerin zu sein, die Zeit komplett vergessen. Sie eilt mit großen Schritten zur Arbeit zurück. Nur fünf Minuten Verspätung. Kein Problem, sagt Chef. Glück gehabt.
Lola setzt sich an ihren Arbeitsplatz. Da sieht sie auf einmal etwas Neues. Sie hatte nie bemerkt, dass jemand ein Smiley auf die Wand gemalt hatte, die ihr gegenüber liegt. Nur ganz klein und in die Ecke - versteckt, damit es keiner sieht. Niemand der nicht wachsam ist.
Lola lacht, dass sie heute solch' kleine Schätze entdeckt.
Dinge, die ihr sonst nie auffallen.
Und als Lola in sich hört, bemerkt sie, wie fröhlich und glücklich sie gerade ist.
Da fällt ihr nur ein Satz ein, wie ein Blitz.
Der Satz kam aus dem Mund ihres Großvaters, als sie noch klein war und auf seinem Schoss saß um eine spannende Geschichte zu hören.

"Die kleinen Dinge im Leben, machen alles schön."

Das war Lola zwar schon immer bewusst, doch sie hatte jetzt nur gemerkt, dass sie unter 'die kleinen Dingen im Leben' etwas falsch verstanden hatte.
Wie ungeschickt, Lola.

Verloren im hier und jetzt

Gefühle gibt es in verschiedenen Stärken.
Mit der Körperbeherrschung werden einige gehemmt.
Es ist ein Kampf zwischen den beiden.
Der Gewinner zeigt sich in der Handlung der Person.

Es gab ein Moment in dem das Gefühl komplett übernahm.
Die Zeit verlor sich und das Licht wurde gedämmt.
Es war nicht dunkel, es war nur ohne Hemmung.


Mit dem Herzklopfen fängt es an.
Es schlägt gegen den Brustkorb.
Man kann es fühlen, gerade zu hören, fast sehen.
Man verliert die Spannung.
Der Körper ist komplett befreit von Kontrolle und man bekommt
Angst - nun kann alles geschehen.
Musik in den Ohren lässt einen beruhigen.
Sobald die Angst verschwunden ist, bist du im Nirwana.
Gedanke, keine Gedanken, nur ein Gedanke.
Du bist klar und benommen.
Benommen weil du an nichts anderes denken kannst,
doch umso klarer der aktuelle Gedanke der Lust ist.
Nur noch der Instinkt ist da, dein Wille, dein Verstand hat sich verabschiedet.
Zitternde Lippen, schweres Atmen, langsame Bewegungen, intensives Berühren.
Der Körper bebt, er lebt!
Man dreht nicht durch, absolut entspannt.
Alles scheint in Zeitlupe und man bedankt sich dafür, da jedes Gefühl, jeder Geschmack und jeder Blick lange genug andauert um ihn bis ins letzte aus zu kosten.
Man fährt durchs Haar, beißt ins Fleisch und ist blind von Gefühlen.
Die Beherrschung hat verloren, der Körper gewinnt.
Vergessen ist die Körperbeherrschung.
Doch keine Wut, nur Leidenschaft.
Keine Trauer, nur das ruhige Ich.
Keine Angst, nur Wille.
Fabelhaft.

Der Moment in dem man meditiert.
Einfach liebt und lebt.
Sich das nimmt, was man am meisten will.
Alleine mit seinem Traum, seinem Wunsch.
Ohne Hemmungen.
Die Gefühle gewinnen und bleiben oben, bis die Körperbeherrschung wieder zurück kehrt.
Eine neue Schlacht beginnt.
Wer gewinnt?
Der Gewinner zeigt sich in der Handlung der Person.

Montag, 5. April 2010

Grüne Flügel

Faule Kreatur,
umhüllt von zartem Braun.
Liebliches Bild.
Gezogen an Verwirrung,
eingeatmet die Kreativität.
Geschmeckt hat man die Natur,
geliebt die Unruhe des Körpers.
Tanzende Nerven,
schlagendes Herz,
das Ohr hört die Musik im Stillen.
Das zarte Braun,
wandelt sich zur frierenden Haut,
Gänsehaut.
Der bittere, vertraute Geschmack zergeht im Munde.
Erinnert an Gutes.
Süßes, welches auf der Zunge zergeht,
löst die selbe Freude.
Langesam und klein werden die Schritte.
Gedanken verlangen mehr Zeit.
Lippen suchen kussfestes.
Farbunterschiede auf dem Boden führen uns,
wechselnt von fein zu grob.
Man bemerkt wie die Kleidung auf dem Leibe streift,
der angezogende Fetzen unverändert tobt.
Mitten in der Natur,
vom Grünen verschlungen,
von anderem Grünen benommen,
singt das Herz:
Boom, boom, boom.
Die sterbliche Hülle ist beunruhigt,
warm und kalt zugleich ist es einem.
Erhoben vom Boden,
schwebt der Organismus über den Wolken,
mit geschlossenen Augen durch den Nebel.
Halb so schön wäre es nur,
es alleine zu leben.
Gemeinsam, sei es nur im Traum,
zaubert uns ein bisschen Grasgrün
ein unfassbar helles Anlitz
und ein kleines Lächeln,
im großen Raum.
Als hätte man saftiges,
zwischen Zahn und Gaum.
Verführt von Gefühlsüberwältigung,
will man liebvolles zu beißen.
Haben geraucht vor einer Weile,
genossen im jetzt,
baut man den nächsten Wilden.
Hier ein kleines Hippiemärchen.

Samstag, 13. Februar 2010

Das Leben der Wünsche

Die Welt steht still wenn wir an unsere Wünsche denken.
Wir wollen und möchten.
Ich will und möchte.

Ich will meine Schwester auf Händen tragen können.
Ich will mein Bett jede Nacht mit dir teilen.
Ich will meine Probleme bewältigen.
Ich will meine Hausaufgaben niemals vergessen.
Ich will meine Träume leben.
Ich will meine Glücksgefühle zur jeder Zeit spüren.

Ich möchte rote HighHeels tragen, ohne das es nuttig aussieht.
Ich möchte Briefe schreiben, ohne einen Fehler zu machen.
Ich möchte schenken, ohne Angst zu haben ausgenutzt zu werden.
Ich möchte betrunken sein, ohne Blödsinn zu veranstalten.
Ich möchte eine ganze Torte essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu kriegen.
Ich möchte wütend sein, ohne jemanden zu verletzen.

Ich will, dass Schmetterlinge alle glücklich machen.
Ich will, dass man von seinen Träumen träumen kann.
Ich will, dass überall Strand und Meer ist.
Ich will, dass jeder seinen Lieblingsfilm auf DVD hat.
Ich will, dass das Angeln keinen Mord verpflichtet.
Ich will, dass nichts egal ist.

Ich möchte jeden Morgen warmes Sonnenlicht auf meiner Haut spüren.
Ich möchte jeden Mittag pure Natur erleben.
Ich möchte jede Nacht einschlafen können.
Ich möchte jeden Tag Feuerwerk genießen.
Ich möchte jedes Jahr zweimal Geburtstag haben.
Ich möchte jedes Neujahr von neuem beginnen können.

Ich will, dass man von der Person geliebt wird, von der man geliebt werden will.
Ich will, dass man alles bekommt, was man von ganzem Herzen will.
Ich will, dass man jederzeit jemanden bei sich hat, den man seine Liebe gestehen kann.
Ich will, dass man nie alleine schlafen muss.
Ich will, dass man immer tun kann, was einen glücklich macht.
Ich will, dass man für Freundschaft nicht kämpfen muss.

Ich möchte stundenlang heiß duschen.
Ich möchte Tee aus dem Wasserhahn.
Ich möchte 37 Tafel Schokolade verdrücken.
Ich möchte triumphierende Musik und lautes Jubeln wenn ich etwas erreiche.
Ich möchte genau so viel Ehrgeiz wie Faulheit besitzen.
Ich möchte, dass mir roter Lippenstift steht.Ich will Tango tanzen.
Ich will absolute Freiheit.
Ich will Tango tanzen
Ich will absolute Freiheit
Ich will singen können.
Ich will den ganzen Tag mit dem Fahrrad durch Amsterdam fahren.
Ich will eine Frau lieben.
Ich will von einem Mann geliebt werden.
Ich will dich.

Ich möchte nicht versagen.
Ich möchte nicht aufhören zu lachen.
Ich möchte nicht verlassen werden.
Ich möchte nicht verletzen.
Ich möchte nicht krank sein.
Ich möchte nicht aufhören zu leben.

Ich will und ich möchte.
Wir bekommen, weil wir möchten und wollen.
Irgendwann bekommen wir alles was wir wollen.
Irgendwann bekommen wir alles was wir möchten.

Denn irgendwann haben wir alles was wir wollen und möchten.
.. denn wir wollen und möchten das.

Sonntag, 3. Januar 2010

Ein bisschen Freundschaft?

Du bist mein und ich bin dein.
Du bist das Leben, die Liebe. Du hast mir Wärme gelehrt. Streit war und ist uns bekannt und es wird gerade zu genossen. Niemand kann dich ersetzen. Wir tragen das selbe Blut mit uns. Ich ehre dich, ja wirklich, das tu ich! Mein Leben ist ohne deines nicht vollkommen. Du bist mein Herz, das leise schlägt. Meine Seele, die lebt. Mein Ich, bist du. Du erweckst das Feuer in mir und deine Gegenwart gibt mit Frieden. Du bist das, was ist am meisten schätze. Gib mir nur einen Kuss, eine Umarmung, ein Lächeln oder nur ein Blick und mach mich glücklich. Ich liebe es neben dir zu liegen, dir leise beim Atmen zu zuhören. Du hasst, die Menschen die mich verletzen und liebst mich umso mehr, um meine Wunden zu heilen. Ich schulde dir so viel, dass es kaum zurück zu geben ist. Ich habe dir alles versprochen, alles gehört dir, ich springe wenn du springst. Ich bin du und du bist ich, ich bin dein, den ich liebe dich.

Du bist wundervoll.
Selten hat mir jemand dieses Gefühl gegeben. Dieses Gefühl, gebraucht zu werden. Wichtig zu sein. Du hast es geschafft. Deine Art wie du redest, ist gerade zu bezaubernd. Du bringst mich mit einer einzigen Mimik zum Lachen. Ich liebe es, wenn du nach einem schlechten Witz die Augen verdrehst und stille Momente mit einem Weisheitspruch brichst. Du bist anders. Du bist du.
.. und ich lag auf deinem Arm, im letzten Jahr, bevor die Uhr 12 schlug, um das nächste Jahrzehnt zu begrüßen und ich hab dich benommen, doch ernsthaft gefragt..
"Hab ich dir schon gesagt, dass du fabelhaft bist?"
Fabelhaft, nicht wahr?


Du bist mein Held.
Du schüttelst mich. Du hältst mich fest. Wenn ich falle, ziehst du mich wieder hoch. Du singst mich in den Schlaf und sorgst dich um mich. Du tust mir so gut und zauberst mir ein Lächeln ins Gesicht. Du schaffst es, dass ich mich stark fühle und gibst mir das Gefühl von Sicherheit. Ja, ich fühle mich sicher, weil ich weiß, dass es dich gibt. Ich fühle mich wohl, wegen dir. Du rettest mich. Ich wünschte ich könnte immer in deiner Nähe sein, dann bräuchte ich mich niemals zu fürchten. Ich bewundere dich, wie ich keinen anderen bewundere. Du bist mein Held. Der Mensch, der auf diese Welt geschickt wurde, um für mich da zu sein. Du bist so perfekt, was du sagst ist perfekt, deine Taten sind perfekt. Ich schätze dich, wie ich keinen anderen schätze. Ich schließe die Augen und höre deiner Stimme zu und genieße das Lächeln in meinem Gesicht, dass du dahin gezaubert hast.


Du bringst mich immer zum Lachen.
Ich kann mir nicht erklären, wie du es schaffst mich so aufzupushen. Ein Wort genügt, es muss nur das richtige sein und du bist der Einzige, der es kennt. Dir sind alle Passwörter meines Glückes bekannt. Du weißt, wann ich etwas hören will und was du sagen sollst. Weil du fühlst wie ich. Du kennst die Gefühle in mir, du lebst sie wie ich. Dich zu haben, gibt mir Kraft. Du bist der Clown, wenn du es sein musst und du bist der ernste Mann, der auf mich aufpasst, wenn du es sein musst. Dein Leben ist das passende Puzzleteil meines Lebens. Unsere Leben hätten anders verlaufen können, doch wir hätten uns gefunden, egal wann, wo oder wie. Wir schweigen niemals, obwohl wir es könnten, uns fehlen niemals die Worte. Du verstehst mich niemals falsch, ich verstehe dich niemals falsch. Wir kennen uns, weil wir uns selbst kennen. Es ist herrlich zu deinem Leben zu gehören und ich liebe jeden Moment, in dem dein Name mir in die Gedanken kommt. Deine Worte sind Musik in meinen Ohren, Musik die mich lehrt, beruhigt und berührt. Du bewundernswerter Mensch wirst mir niemals fremd.


Ich wollte dir nur sagen..


Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

Freitag, 25. Dezember 2009

Homies mit Kollegen und deren Atzen

Letzten Dienstag bin ich durch die Stadt geloffen, auf der Suche nach einem neuen Kleid. Und Zahnpasta.

Da läuft mir doch tatsächlich Spiderman über den Weg.
Gott, ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen und wir sind gleich ins nächste Café und haben bei einem Tässchen Kaffee, mit viel viel viel Zucker, über alte Zeiten getratscht. Wunderschön!

Wir haben uns so gut verstanden, dass ich ihn gleich auf die Party, die ich nächstes Wochenende geben werde, eingeladen hab. Das wird wars.

Für die besagte Party war noch viel zu organisieren, doch zum Glück hatte ich meine Helfer!
Catwoman kümmerte sich ums Essen und Iron Man war für die Deko zuständig. Es lief klasse!


Samstag. Party läuft!

Es sind viele gekommen und jeder hatte seinen Spaß. Ich rannte hin und her, überall rufte jemand meinen Namen. Revan hier, Revan da! Zuerst hatte sich Batman auf dem Klo eingeschlossen, doch es war nicht seine Schuld. Das Schloss war seit Wochen kaputt und das es soweit kommt war nur eine Frage der Zeit. Nach der Befreiung der Fledermaus wurde ich in der Küche gebraucht, ich musste Catwoman noch beim Servieren aushelfen. Einige Minuten später hörte ich ein lautes "scheiße!" aus dem Wohnzimmer, the Flash hatte ein Bier umgekippt, direkt auf den schönen neuen Teppich.

Doch es war alles nur halb so wild! Irgendwann kam sogar Spiderman dazu und viele freuten sich ein altes, bekanntes Gesicht wieder zu sehen. Superman stürzte sich direkt auf unseren alten Freund und stoßte mit ihm an. Genial!

Im Laufe des Abends passierten noch ganz amüsante Dinge, wie es auf Parties üblich ist. Aquaman tanzte auf dem Esstisch und sang 'I believe I can fly' und stampfte dabei auch unsere letzten Chips nieder. Batman wollte sich darauf auf den Weg machen und um 2.09 Uhr Nachschub besorgen, Idiot! Er wurde aufgehalten. Daredevil erzählte durchgehend Witze und lustige Geschichten, dass wir alle kaum aus dem Lachen kamen. Hulk forderte nach seinem 5. Bier und 3 Runden Tequila jeden einzelnen zum Armdrücken auf, doch nur the Flash traute sich. Wolverine fing irgendwann an Paris Hilton nach zu ahmen und machte sich dabei vollkommen zum Affen, wie auf jeder Party. Wonder Woman und ich tranken am wenigsten und lachten am meisten über die anderen, es war herrlich! Elektra fing dann irgendwann an auf einmal die Putzfrau zu spielen und räumte alles um sich rum auf, was ich besonders gut fand. Geiler Scheiß! Zum Schluss kotzte Auqaman nochmal über den ganzen Balkon und Daredevil machte sich so heftig darüber lustig, dass Superman sich verpflichtet fühlte Aquaman zu verteidigen und fing mit Daredevil zu streiten an. So hatten wir dann auch noch eine kleine Schlägerei auf der Party, die aber schnell wieder von Hulk und the Flash geschlichtet wurde. Um 6.48 Uhr gingen Elektra und Iron Man nach Hause. In der darauf folgenden Stunde machten sich auch Wonder Woman, Wolverine und the Flash auf den Weg nach Hause. Daredevil entschuldigte sich bei Aquaman und Superman und machte sich dann kurz darauf auch auf den Heimweg. Hulk half mir noch schnell Aquaman auf das Sofa zu bringen, damit er seinen Rausch dort ausschlafen kann und machte noch mit Superman etwas sauber, total nett! Doch die beiden hatten schon genug getan und ich schicke sie dann auch nach Hause, in ihre Betten. Spiderman und ich redeten noch ein wenig in der Küche, bis wir dann verdächtige Geräusche aus dem Wohnzimmer wahr genommen haben. Batman und Catwoman konnten wiedermal nicht die Finger von einander lassen! Wir haben sie schnell nach Hause geschickt, die Party war schließlich vorbei! Spiderman ging als letzter, mal abgesehn von dem besoffenen Wassermann auf meinem schönen Sofa. Es war toll ihn wieder zu sehen, mit einer herzlichen Umarmung zum Schluss ging er dann auch und ich schloss die Tür, drehte mich um und atmete Tief ein, was eine Nacht!

Ich ging nochmal durch die gesamte Wohnung, räumte noch ein wenig auf und führte mein Dauergrinsen spazieren. Ich war richtig glücklich, es war wirklich eine tolle Party!
Doch das war es immer, mit diesen Leuten.

Diese Leute!
Diese lauten, peinlichen, unzuverlässigen, verwirrten, drogensüchtigen, wunderschönen und liebevollen Leute!
Ach, wie ich sie brauchte, wie ich sie liebte!
Sie sind die Besten!


Es sind meine Helden, meine Superhelden, meine Freunde!


Donnerstag, 24. Dezember 2009

Ich krieg das hin! Wirklich!

Lieber Gott,
irgendwas läuft schief, kümmer dich bitte drum, danke!
Revan.

Wenn es doch so leicht wäre..
Es gibt Phasen im Leben, in denen man denkt der größte Loser der Welt zu sein. Nichts läuft wie man es will und die Ziele die man erreichen will, laufen einem davon.
Man hat keinen festen Boden unter den Füßen, man befindet sich dauerhaft im freien Fall.

Größtes Problem dieser Phasen:
Man weiß nicht wovon sie genau kommen und wie man sie wieder genau los wird.
Zumindest glaubt man das. Fuck!

Auf jeden ist klar, dass man sich ganz schön beschissen fühlt.
Und nun?
Das Leben muss ja weitergehen und am besten Bergauf, bitte!
Doch wie?
Man weiß ja nicht wie die Scheiße wieder weg geht.. erst mal Knopf zum Spülen suchen, damit der ganze Scheiß erst mal weg ist! Doch man muss den Knopf erst mal finden!

Es ist meistens so, dass das Problem einem bewusst ist, man es aber nicht wahr haben will und es deswegen tief in die Dunkelheit verdrängt, bis es bei einem selbst als Unbekannt eingestuft wird. Falsche Reaktion!
Wenn wir uns Ziele setzen, müssen wir auch leider dafür etwas tun.
Hört sich zwar scheiße an, doch genau deswegen scheint es so richtig zu sein.

Frust ist eine eklige Sache und um diesen abzubauen, muss man wieder aufstehen, egal wie schwer man gefallen ist. Hat man erst mal den ersten Schritt gemacht, muss man nur noch dran bleiben und findet dann auch schnell wieder den Weg zum Glück zurück. Doch der erste Schritt ist natürlich der schwierigste und bevor wir Schritte machen können, müssen wir uns ja auch noch aufrichten.
Schöne Scheiße. Aber hey.. los gehts!

Erst mal sich selbst Mut machen! Ist schwer.. aber mit viel Wollen geht das klar!
Einfach mal den Kopf frei kriegen, etwas für das Ziel tun.. lernen, trainieren, informieren, mal aufs Klo gehen und duschen und dann wieder an die Arbeit!
Und wir dürfen uns nicht aufgeben, nur weil man ein paar Verluste hat, immer weiter und weiter und weiter, bis einer blutet. Du schaffst das!

Wenn man diesen Punkt hinter sich hat, hat man einiges erreicht!
Stolz sein, sehr stolz!
Und einfach immer weiter machen, weiter handeln und einen Fuß vor den anderen setzen und klar kommen!
Der Rest läuft wie von allein.

Sooooo, theoretisch ganz einfach.
Aber dann den ganzen Plan wirklich mal durchzuziehen ist ein Kampf!
Eine wahre Schlacht! Krieg bis zum bitteren Ende!
Und auch wenn ich eigentlich komplett gegen Gewalt und Krieg bin, muss das wohl in diesem Sinne sein.
Sonst wird man diesen scheiß Frust doch nie los.. und man fühlt sich, als würde man im Leben nur nebenher laufen, auf Stand-by stehen, alles verpassen und die Zeit einfach nur ertragen anstatt zu leben.
Scheiß Gefühl!
Das wollen wir nicht!
Also tun wir etwas dagegen!


Also.. .
Der Plan steht vor mir und ich weiß, ich muss was tun..

.. doch irgendwie, hab ich keine Lust.

Kaffee war mein zweitgrößter Einfluss. Vielen Dank fürs Lesen!